Im Pachtvertrag verpflichtet sich der Verpächter eine nutzbare Sache zum Gebrauch und zum Bezug von Erträgnissen gegen einen Pachtzins zu überlassen. Im Falle einer Waldpacht ist die Sache der Wald. Als Erträgnisse werden Waldprodukte im weiteren Sinne verstanden. Darunter gehören neben dem Rohholz auch z.B. Erträgnisse aus Natur- und Landschaftsschutzleistungen.
Die Besonderheit und Hauptaufgabe eines Waldpachtvertrages liegt darin, die Pacht in die Waldentwicklung einzubinden. Während die Entwicklung eines Bestandes in der Schweiz oft 100 und mehr Jahre dauert, wird ein Pachtvertrag nur über einen Bruchteil dieser Zeit abgeschlossen. Dadurch ergeben sich Interessenkonflikte zwischen dem Waldeigentümer (Verpächter) und dem Waldbewirtschafter (Pächter). Während letzterer an einer möglichst grossen Wertschöpfung während der Pachtdauer interessiert ist, hat der Waldbesitzer langfristige, Generationen übergreifende Ziele im Auge.
Angesichts dieser Tatsache muss die Pacht so gestaltet werden, dass:
- die langfristige (strategische) Planung beim Verpächter liegt
- für kurzfristige (operative) Planung der Pächter zuständig ist
Merkblatt zur Verpachtung von Wald