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Eindrücke der Swedish Forestry Expo

Mit dem 12H GTE Hybrid hat Logset den Anspruch angetreten, durch Elektrounterstützung die Leistung zu steigern und den Kraftstoffverbrauch zu verringern. An der Ausstellung war der 24,5 Tonnen schwere Vollernter zu sehen.

Mischa Hauswirth | Wegen Covid hatte die Swedish Forestry Expo (SFE) verschoben werden müssen, doch dieses Jahr klappte es, und die Messe öffnete Anfang Juni zum ersten Mal ihre Tore. Anders als andere Forstmessen legte die SFE ihren Fokus auf die Grossforstwirtschaft mit ihren Produkten und Maschinen. Denn angesichts des Fachkräftemangels, der physisch anstrengenden Arbeiten im Wald und des grossen Bedarfes an Holz braucht es Rationalisierungslösungen. So verwundert es wenig, dass vor allem schweres Gerät zu sehen war. Die grossen Player bei den Vollerntern und den Forwardern waren alle vor Ort, etwa Ponsse mit dem Scorpion Giant oder John Deere mit ihrem 1470G 6w.

In der Harvester-Gewichtsklasse von 20 bis 25 Tonnen zog vor allem ein Fahrzeug viel Interesse auf sich: der 12H GTE Hybrid des finnischen Herstellers Logset. Dieser 24,5 Tonnen schwere Vollernter hat eine elektrische Zusatzunterstützung, die sich bei einer Vollauslastung des Prozessors während des Arbeitsvorganges einschaltet und so zusätzliche Power von 2080 Newtonmeter liefert. Über das Steuerungsdisplay erhält der Fahrer die Info, wann die Elektrounterstützung sich zuschaltet und wie viel Kraft aus der Batterie verfügbar ist.

Lange hält diese Unterstützung allerdings nicht an, wie WALD UND HOLZ auf Nachfrage erfahren hat. Sobald die Belastungsspitze vorüber ist, muss sich die Batterie wieder neu laden. Der Stromsupport schaltet sich also zu, erhöht damit die Leistung, und geht danach wieder in den Lademodus über. Gemäss Logset macht diese Elektrounterstützung etwa sieben Prozent des Energieaufwandes aus. Der Hersteller versichert jedoch, dass sich dadurch der Kraftstoffverbrauch verringert.

Wo viele Vollernter sind, ist auch das Interesse für die Prozessorköpfe gross. An der SFE zeigten diverse Hersteller ihre Angebote in unterschiedlichen Grössen und für unterschiedliche Einsatzfelder und Maschinen verwendbar.

Die Entwicklung hier geht klar in eine Richtung: höhere Effizienz und grössere Durchmesser. Auch die Aufarbeitung von Laubholz mittels Prozessorkopf liegt im Trend. Zwar können Äste mit Durchmesser von mehr als zwanzig Zentimeter immer noch ein Problem darstellen, aber für Eichen und Buchen bis in die Klasse von schwachem Baumholz sollten gemäss mehrerer Hersteller kaum mehr Probleme bestehen. Das ist insofern für Mitteleuropa interessant, da Windfallflächen der Stürme Vivian und Lothar allmählich ins Alter der Erstdurchforstung kommen.

Raupen und Bodenschutz von Bedeutung

Weil Bodenschutz für Forstmaschinen ein Dauerthema ist, entwickelt Komatsu Forest zurzeit zusammen mit mehreren schwedischen Forstunternehmen einen neuen Raupenforwarder, den Centipede. Der Prototyp dieses Forwarders war an der SFE exklusiv ausgestellt. Er wird speziell für höchste Ansprüche bei der Holzbringung aus dem Bestand hergestellt. Komatsu betont, dass dieser Forwarder auch auf nassen und sensiblen Böden fahren kann.

Der Centipede soll aber nicht nur mehr Schonung für das Waldökosystem bringen, gleichzeitig soll er auch mehr Gewicht laden können, 15 Prozent weniger Kraftstoff verbrauchen und dabei rascher unterwegs sein als der Forwarder Komatsu 855. 
Ebenfalls haben sich die Entwickler zum Ziel gesetzt, bei diesem Forwarder die Ganzkörper-Vibrationen, die der Fahrer erfährt, um 50 Prozent zu reduzieren. Zurzeit läuft der Centipede noch in verschiedenen Testregionen von Europa. Komatsu Forestry rechnet aber damit, dass dieses Fahrzeug im kommenden Winterhalbjahr auf den Markt gebracht werden kann.

Raupen respektive manuell montierbare, raupenähnliche Aufsätze waren an der Messe mehrfach zu sehen. Auch besonders breite Ketten. Diese haben einerseits zum Ziel, den Rädern mehr Griff bei Schnee zu verleihen, andererseits soll damit die Gleisbildung reduziert werden. Die Hersteller und Händler registrieren eine Zunahme der Nachfrage nach solchen Produkten, auch weil sie in besiedelten Gebieten die Bodenschonung erhöhen und die Akzeptanz der Bevölkerung für die Waldbewirtschaftung erhöhen. 

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